Mit jeder Stelle erlangst du neue Fähigkeiten und dein Lebenslauf wächst um ein weiteres Kapitel. Damit wird es natürlich auch schwieriger, alle Daten unterzubringen. Hier erfährst du, wie du deinen Lebenslauf für den Jobwechsel vorbereitest.
Jobwechsel: zentrale Angaben im Lebenslauf
Welche Angaben bei einem Jobwechsel wichtig sind, hängt vor allem davon ab, an welchem Punkt deiner Karriere du dich gerade befindest. In der Regel liegt der Fokus aber auf der Berufserfahrung. Je mehr du davon im Lebenslauf anführen kannst, desto besser. Daher verlieren Nebentätigkeiten, Praktika und sogar die Ausbildung mit der Zeit an Bedeutung.
Personalverantwortliche interessieren sich vor allem für deine praktischen Qualifikationen. Dazu gehören zum Beispiel die folgenden Punkte:
- vorherige Stellen und deine Position
- Projekte, die du betreut hast
- Erfolge mit konkreten Beispielen und Zahlen
- Aufgabenbereich im Unternehmen
- übertragbare Kompetenzen
- anerkannte bzw. zertifizierte Fortbildungen mit Bezug zur freien Stelle
Sofern möglich, solltest du diese Qualifikationen auch immer mit entsprechenden Nachweisen in deinen Bewerbungsbeilagen belegen können. Eine Ausnahme sind hierbei interne Bewerbungen: Da dein aktueller Arbeitgeber dich, deine Qualifikationen und deine Fähigkeiten bereits kennt, sind in diesem Fall normalerweise keine entsprechenden Nachweise beim Jobwechsel nötig.
Bewerbung: Jobwechsel begründen
Bei der Bewerbung für einen Jobwechsel interessieren sich Personalverantwortliche häufig für deine Motivation. Daher haken sie spätestens beim Vorstellungsgespräch noch einmal diesbezüglich nach. Grund genug, bereits im Anschreiben ein passendes Motiv anzuführen – nur so gelingt die Bewerbung beim Jobwechsel.
In deinem Bewerbungsschreiben kannst du deine Motivation für den Jobwechsel schildern. Dabei solltest du jedoch niemals schlecht über deinen bisherigen Arbeitgeber sprechen. Schuldzuweisungen haben in einer professionellen Bewerbung keinen Platz. So entsteht schnell der Eindruck, dass du nicht loyal bist und womöglich auch über deinen neuen Arbeitgeber herziehst.
Gehe im Inhalt deines Bewerbungsschreibens also darauf ein, was dich zu der neuen Stelle hinzieht und nicht, was dich von deiner jetzigen Position wegtreibt. Es macht einen deutlich besseren Eindruck, wenn du zeigst, dass du dich weiterentwickeln möchtest. Je besser du diese Initiative in deiner Bewerbung klarstellst, desto überzeugender wirkt deine Motivation auf die Arbeitgebenden.
Beispiele für Wechselmotivationen
Wir haben für dich einige Beispiele für geeignete Motive eines Jobwechsels zusammengestellt. So hast du eine klare Idee, wie du deine Bewerbung trotz eines laufenden Arbeitsverhältnisses glaubwürdig begründen kannst – und was du lieber vermeiden solltest.
Positive Beispiele
- Neuer Fokus Der Wunsch nach einem neuen Arbeitsumfeld, einem internationalen Kontext oder mehr Verantwortung zeigt grundsätzlich Initiative. Achte aber darauf, dass der Arbeitgeber diese Erwartungen auch erfüllen kann. Sonst geht dieser Schuss nach hinten los.
- Neue Herausforderungen Gewissermassen der Klassiker unter den Wechselmotivationen. Hier besteht allerdings die Gefahr, abgedroschen zu klingen. Daher ist es umso wichtiger, mit deiner Erklärung ins Detail zu gehen.
- Karriere weiterentwickeln Hier gilt im Grunde das Gleiche: Je konkreter du diesen Wunsch beschreiben kannst, desto besser. Dabei kommen zum Beispiel neue Aufgaben- oder Verantwortungsbereiche infrage. Führungsansprüche sind als Erklärung allerdings mit Vorsicht zu geniessen.
- Neuer Schwerpunkt Das Interesse an anderen Aufgabenbereichen zählt durchaus als legitimer Grund für den Jobwechsel – zum Beispiel von ausführenden zu koordinierenden Tätigkeiten. Personalverantwortliche interessiert dabei in erster Linie das «warum». Bereite dich daher stets auf Anschlussfragen vor.
- Familiäre Gründe Der Umzug aus privaten Gründen wirkt zwar nicht besonders engagiert, stellt aber zumindest eine bewusste und aktive Entscheidung dar. Auch hier kannst du durchaus punkten.
Negative Beispiele
- Mehr Zeit für die Familie Die Botschaft ist eindeutig: zuerst die Familie, dann das Unternehmen. Personalverantwortliche deuten solche Erklärungen daher meist als mangelnde Bereitschaft, sich auf lange Sicht für das Unternehmen einzusetzen.
- Ein besseres Gehalt Hier handelt es sich wahrscheinlich in den meisten Fällen um den Hauptgrund für den Jobwechsel. Trotzdem solltest du ihn auf keinen Fall anführen, denn er bietet wenig konkrete Motivation oder Interesse am Unternehmen.
- Marken-Prestige Die rein oberflächliche Begeisterung für ein Unternehmen stellt in der Regel keinen überzeugenden Wechselgrund dar. Stattdessen solltest du erklären, was dich an der ausgeschriebenen Stelle begeistert.
- Unterforderung und Langeweile Personalverantwortliche werden sich hier vor allem fragen, warum du nichts gegen deine Langeweile unternommen hast, sondern lieber flüchtest. Gehe lieber auf deine Motivation für neue Aufgaben ein, anstatt auf deine bisherige Frustration.
- Unzufrieden mit dem Job Hier entsteht mitunter schnell der Eindruck, dass du schlecht über deinen bisherigen Arbeitgeber redest. Das solltest du in jedem Fall vermeiden. Personalverantwortliche vermuten hier in der Regel eine Person, die später auch schlecht über die neue Vorgesetzte oder den neuen Vorgesetzten reden wird.
Erkläre deine Motivation für den Jobwechsel
Mindestens genauso wichtig wie der Grund ist eine konkrete Erklärung für deine Motivation. Ein einfaches «Ich möchte mich beruflich weiterentwickeln» reicht nicht aus – hier werden Personalverantwortliche sicher nachhaken.
Stattdessen solltest du dir überlegen, welche Ziele und Wünsche du für deine berufliche Zukunft hast. Wie möchtest du dich einbringen? Welche Aufgaben möchtest du übernehmen? Und warum glaubst du, dass du dies bei deinem neuen Arbeitgeber verwirklichen kannst? Je besser du deine Gründe im Anschreiben ausformulierst, desto leichter kannst du später im Bewerbungsgespräch über sie sprechen.
Sonderfall Berufswechsel
Wechselst du nicht nur deine Stelle, sondern gleich deinen Beruf, unterscheidet sich die Situation in der Regel deutlich. In diesem Fall kannst du dich nämlich nicht mehr in erster Linie auf deine bisherige Karriere beziehen und deine bisherige Berufserfahrung verliert an Bedeutung – es sei denn, es gibt Gemeinsamkeiten zwischen den Branchen. Je mehr dieser Schnittmengen du in deiner Bewerbung anführen kannst, desto besser stehen deine Chancen, als Quereinsteigerin oder Quereinsteiger durchzustarten.
Kannst du keine Gemeinsamkeiten finden, gewinnen in der Regel andere Stationen wieder an Bedeutung, zum Beispiel Praktika, Hobbys sowie Fort- und Weiterbildungen im angestrebten Bereich.
Auch in puncto Wechselmotivation ändert sich die Situation: Hier bieten sich ebenfalls aktive Beweggründe an – zum Beispiel das Ausbauen der eigenen Talente in einer anderen Branche. Ebenfalls plausibel: das neu entflammte Interesse an einem ehemaligen Studien- oder Fachgebiet.