Der Lebenslauf bietet mit seinem Inhalt einen Überblick über deine persönlichen Angaben sowie deinen schulischen und beruflichen Werdegang. Deshalb greifen viele Personalverantwortliche zuerst zum Lebenslauf, obwohl eigentlich das Motivationsschreiben das erste Dokument im Bewerbungsdossier ist. Auf diese Weise erhalten sie einen ersten Eindruck von den Qualifikationen der Bewerbenden. Das macht den Lebenslauf zum wichtigsten Dokument deiner Bewerbung. Dein Lebenslauf sollte nur Informationen enthalten, die für die angestrebte Arbeitsstelle relevant sind.
Was muss in einen Lebenslauf?
Ob Ausbildung, Praktikum oder Beruf – gewisse Angaben gehören immer in deinen Lebenslauf. Zu diesen Inhalten zählen vor allem deine persönlichen Daten.
Als Pflichtangaben im Lebenslauf gelten:
- dein vollständiger Name
- deine Adresse
- deine Telefonnummer
- deine E-Mail-Adresse
Wenn du im Lebenslauf Platz sparen möchtest, kannst du deine Kontaktdaten in einer Kopfzeile unterbringen. Das hat ausserdem den Vorteil, dass diese persönlichen Angaben automatisch auf jeder Seite deiner Bewerbung erscheinen.
Achtung: Gib im Lebenslauf eine seriöse E-Mail-Adresse an – am besten eine Kombination aus deinem Vor- und Nachnamen.
Dein schulischer und beruflicher Werdegang sowie deine Fähigkeiten und Kenntnisse dürfen im Lebenslauf ebenfalls nicht fehlen. Wie umfangreich der Inhalt deines Lebenslaufs ausfällt, hängt von deiner Erfahrung und der angestrebten Position ab.
Optionale Inhalte im Lebenslauf
In der Schweiz gilt seit 1996 das Gleichstellungsgesetz (GlG), das die Gleichstellung von Frauen und Männern im Arbeitsleben sicherstellt. Artikel 28 ZGB schützt zudem die Persönlichkeit vor Benachteiligung aufgrund persönlicher Merkmale. Dazu gehören unter anderem:
- Alter
- Religion
- Geschlecht und sexuelle Orientierung
- ethnische Zugehörigkeit
Im Rahmen eines Stellengesuchs darf die Auswahl der Bewerbenden nicht aufgrund solcher geschützter Merkmale erfolgen. Darum ist es möglich, Angaben wegzulassen, die Rückschlüsse auf diese Merkmale zulassen – etwa Zivilstand, Geburtsdatum, Nationalität oder Geburtsort.
Überlege dir gut, welche Angaben dir Vorteile verschaffen könnten – und welche nicht.
Bei gewissen Unternehmen kann es ein Pluspunkt sein, wenn du eine grosse Familie mit mehreren Kindern hast. Andere Arbeitgeberinnen oder Arbeitgeber könnten hingegen befürchten, dass deine Arbeitsleistung unter der familiären Verantwortung leidet.
Dein Geburtsdatum gibt Aufschluss über dein Alter und ist daher in den meisten Lebensläufen gern gesehen. So können Personalverantwortliche einschätzen, wie viel Berufs- und Lebenserfahrung du mitbringst und wie du in ein bestehendes Team passen könntest.
Das Bewerbungsfoto
Auch Bewerbungsfotos gehören grundsätzlich zu den optionalen Inhalten des Lebenslaufs. Damit soll verhindert werden, dass Bewerbende aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts bevorzugt oder benachteiligt werden.
In der Schweiz gilt das Bewerbungsfoto jedoch weiterhin als übliches und wichtiges Element eines Bewerbungsdossiers. Es empfiehlt sich, ein professionelles und sympathisches Foto im Lebenslauf oder auf dem Deckblatt zu platzieren – denn ein freundliches Lächeln hinterlässt einen positiven ersten Eindruck.
Bildungsweg und Berufserfahrung im Lebenslauf
Informationen zu Ausbildung und Berufserfahrung sind zentrale Inhalte des Lebenslaufs. Welche Stationen du aufführst, hängt davon ab, wie viel Berufserfahrung du bereits gesammelt hast und auf welche Arbeitsstelle du dich bewirbst.
Bewirbst du dich beispielsweise nach der Schule um eine Lehrstelle, kannst du in der Regel noch keine Berufserfahrung vorweisen. In diesem Fall steht deine Schulausbildung im Mittelpunkt. Gib gern deine Lieblingsfächer an, wenn sie inhaltlich zur gewünschten Ausbildung passen, und erwähne deine Abschlussnote, sofern sie besonders gut ist. Ebenfalls von Vorteil ist es, Nebenjobs oder Praktika im Lebenslauf zu nennen – damit zeigst du Engagement und erste Einblicke in die Arbeitswelt.
Wenn du bereits einige Jahre Berufserfahrung im Lebenslauf vorweisen kannst, sind Angaben zur Primarschule oder zu frühen Ausbildungsstufen nicht mehr relevant. In diesem Fall reicht es, deinen höchsten Schulabschluss, deinen Hochschulabschluss oder deine Berufsausbildung aufzuführen. Beschränke dich auf Stationen, die deine fachliche Eignung unterstreichen. Mit einem abgeschlossenen Journalismusstudium musst du dein zweiwöchiges Schülerpraktikum bei der Lokalzeitung nicht mehr erwähnen.
Deine relevanten beruflichen Stationen sollten jedoch immer vollständig sein – inklusive eventueller Lücken im Lebenslauf.
Welcher Lebenslauf-Inhalt kommt zuerst?
Der tabellarische Lebenslauf wird in der Regel antichronologisch, also in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge aufgebaut. Du beginnst also mit deiner aktuellsten beruflichen Station. Fasse deine Hauptaufgaben und Erfolge in kurzen Stichpunkten zusammen und nenne den Zeitraum der Tätigkeit mit Monat und Jahr. Die Abschnitte zu Ausbildung und Berufserfahrung können in der Reihenfolge variieren – je nachdem, welcher Inhalt für deine Bewerbung wichtiger ist.
Dein Lebenslauf spiegelt deine Fähigkeiten und deine Persönlichkeit wider – nicht nur durch den Inhalt, sondern auch durch Struktur und Design. Dennoch solltest du beim Aufbau des Lebenslaufs bestimmte Grundregeln beachten.
Wenn du im Umgang mit Schreibprogrammen wie Word wenig geübt bist, helfen dir unsere Lebenslauf-Vorlagen: Dort findest du zahlreiche Muster für klassische und moderne Lebensläufe. Auch für andere Bewerbungsunterlagen bieten wir passende Vorlagen mit einheitlichem Layout, die du einfach mit deinen Inhalten ergänzen kannst.
Mutterschaftsurlaub und Arbeitslosigkeit nicht verschweigen
Zeiträume von mindestens zwei Monaten, in denen du keiner Erwerbstätigkeit nachgegangen bist, gelten als Lücken im Lebenslauf.
Gerade Berufseinsteigende haben es oft nicht leicht, sofort eine passende Vollzeitstelle zu finden. Längere Phasen der Arbeitslosigkeit kannst du jedoch sinnvoll nutzen, indem du deine Kompetenzen beispielsweise durch Sprachkurse oder Weiterbildungen erweiterst.
Auch Mutterschaftsurlaub, Krankheit oder die Pflege von Angehörigen können deine Berufstätigkeit unterbrechen. Diese Umstände stellen keine Ausschlussgründe dar und sollten gegenüber einem potenziellen Arbeitgeber offen kommuniziert werden.
Auch Ausbildungs- oder Studienabbrüche gehören in den Lebenslauf. Je länger ein solcher Abbruch zurückliegt, desto weniger relevant ist er – insbesondere, wenn es sich nur um einen kurzen Aufenthalt an einer Hochschule oder in einem Lehrbetrieb gehandelt hat.
Auf keinen Fall solltest du in deinem Lebenslauf falsche Angaben machen, um Lücken zu kaschieren. Wenn Unstimmigkeiten später auffallen, kann das sogar zur Kündigung führen. Wir empfehlen dir deshalb, Lücken im Lebenslauf spätestens im Bewerbungsgespräch ehrlich zu erklären.
Fort- und Weiterbildungen im Lebenslauf nennen
Die Teilnahme an Weiterbildungen sowie an berufsqualifizierenden Kursen und Seminaren unterstreicht deine Motivation und Lernbereitschaft. Sie hilft dir ausserdem dabei, den passenden Beruf zu finden. Deine erfolgreiche Teilnahme weist du mit Zertifikaten und Diplomen in den Beilagen der Bewerbung nach. Auch Umschulungen gehören zum Inhalt des Lebenslaufs. Generell solltest du jedoch nur Weiterbildungen aufführen, die aktuell und für die angestrebte Stelle relevant sind.
Für kaufmännische Angestellte ist beispielsweise ein Kurs im Zehnfingersystem sicher vorteilhaft – für Automobil-Mechatronikerinnen oder -Mechatroniker hingegen weniger.
Kenntnisse und Fähigkeiten im Lebenslauf
Bewirbst du dich als Pöstlerin oder Pöstler, sollte aus dem Lebenslauf hervorgehen, welche Führerausweise du besitzt. Möchtest du hingegen als Ingenieurin oder Ingenieur arbeiten, interessiert es deine Arbeitgeberin oder deinen Arbeitgeber in der Regel nicht, wie du zur Arbeit gelangst.
Wenn du alle Tätigkeiten und Kenntnisse auflistest, die du jemals erworben hast, wirkt dein Lebenslauf schnell überladen und unstrukturiert. Im schlimmsten Fall entsteht der Eindruck, dass du dir keine Gedanken darüber gemacht hast, was für die ausgeschriebene Stelle wirklich relevant ist.
Achte darauf, dass du Inhalte deines Lebenslaufs nicht in deinem Motivationsschreiben wiederholst. Soft Skills im Lebenslauf aufzuführen, ist wenig aussagekräftig – besser belegst du sie im Inhalt deines Motivationsschreibens anhand konkreter Beispiele.
Sprachkenntnisse im Lebenslauf
Auch Angaben zu Muttersprache und Fremdsprachen gehören in den Lebenslauf. Wichtig ist, dass du dein Sprachniveau realistisch einschätzt. Über «Grundkenntnisse» verfügst du, wenn du eine Sprache nur einfach beherrschst. Wenn du weitgehend fehlerfrei schreiben, sprechen und dich gut unterhalten kannst, gilt «fliessend in Wort und Schrift» als angemessene Bezeichnung im Lebenslauf.
Eine weitere Möglichkeit, deine Sprachkompetenz im Lebenslauf anzugeben, bietet der gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen. Dieser ist in ganz Europa und in der Schweiz anerkannt und ermöglicht eine objektive Vergleichbarkeit. Die Einstufung erfolgt über eine Buchstaben- und Zahlenkombination und setzt eine entsprechende Zertifizierung voraus.
Folgende Sprachstufen sind möglich:
- A1–A2: Grundlegende Sprachverwendung
- B1–B2: Fortgeschrittene und fliessende Sprachkenntnisse
- C1–C2: Verhandlungssichere bis nahezu muttersprachliche Kenntnisse in Wort und Schrift
IT- und Computerkenntnisse als wichtiger Bestandteil
Heutzutage erfordert praktisch jeder Beruf grundlegende IT-Kenntnisse. Angaben zu deinen Fähigkeiten im Umgang mit Computerprogrammen oder Betriebssystemen dürfen daher im Lebenslauf nicht fehlen.
Bewirbst du dich beispielsweise als Programmiererin oder Programmierer beziehungsweise als IT-Administratorin oder -Administrator, ist entscheidend, welche Programmiersprachen und Systeme du in welchem Umfang beherrschst. Deshalb verlangen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber solche Angaben meist schon in der Stellenausschreibung.
Hobbys und Interessen im Lebenslauf
Auch wenn bei einer Bewerbung die beruflichen Qualifikationen im Vordergrund stehen, sind Hobbys ein wichtiger Bestandteil des Lebenslaufs.
Deine privaten Interessen geben Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern Hinweise auf deine Persönlichkeit: Bist du sportlich und aktiv oder bevorzugst du ruhigere Tätigkeiten? Arbeitest du lieber im Team oder allein? Im Idealfall unterstreichen deine Hobbys Eigenschaften, die für deine angestrebte Tätigkeit von Bedeutung sind – zum Beispiel Ausdauer als Marathonläuferin oder Marathonläufer oder Organisationstalent als Leiterin oder Leiter eines Vereins.
Überlege dir auch hier, welche Freizeitaktivitäten für die angestrebte Arbeitsstelle vorteilhaft sind. Überlade den Lebenslauf nicht mit überflüssigen Informationen. In einer Werbeagentur kann deine Begeisterung für Videospiele positiv wirken – in einem konservativen Unternehmen hingegen möglicherweise weniger.
Ehrenamtliche Tätigkeiten im Lebenslauf
In der Regel sind ehrenamtliche Tätigkeiten als Bestandteil des Lebenslaufs gern gesehen, da soziales Engagement in der Schweiz einen hohen Stellenwert hat. Wenn du dich jedoch für eine anspruchsvolle Position bewirbst, die deine volle Aufmerksamkeit verlangt, kann eine zusätzliche private Verpflichtung unter Umständen als Nachteil wahrgenommen werden.
Auch wenn du erst kürzlich die Schule abgeschlossen hast, kannst du soziales Engagement in deinem Lebenslauf zeigen. Vielleicht warst du Klassensprecherin oder Klassensprecher oder hast ehrenamtlich Nachhilfe erteilt. Damit zeigst du, dass du verantwortungsbewusst und selbstsicher bist.
Auslandserfahrungen im Lebenslauf
Längere, beruflich relevante Auslandsaufenthalte solltest du unbedingt im Lebenslauf erwähnen. Solche Erfahrungen sind wertvoll, weil sie deine Fremdsprachenkenntnisse und deine interkulturelle Kompetenz unterstreichen. Besonders wenn dein Wunschunternehmen international tätig ist, gehören Auslandserfahrungen zu den wichtigen Inhalten deines Lebenslaufs.
Bei Auslandspraktika, Work-&-Travel-Programmen oder Au-pair-Aufenthalten solltest du angeben, an welchem Ort und während welcher Zeit du tätig warst. Schüleraustausche, Austauschjahre während der Schulzeit oder Austauschsemester zählen im Lebenslauf zur schulischen Ausbildung.
Wenn du bereits mehrere Jahre Berufserfahrung im Ausland gesammelt hast, musst du frühere oder kürzere Auslandsaufenthalte nicht mehr im Lebenslauf aufführen.
Unterschrift und Datum ergänzen den Inhalt
Der Lebenslauf ist – anders als das Motivationsschreiben – kein Geschäftsbrief. Du bist also nicht verpflichtet, den Lebenslauf zu unterschreiben. Je nach Land wird das jedoch unterschiedlich gehandhabt: In der Schweiz erwarten Unternehmen in der Regel weder eine Unterschrift noch ein Datum, in Deutschland und Österreich hingegen ist dies üblich.
Wenn du im Lebenslauf mehr Platz für wichtige Informationen benötigst, kannst du auf Unterschrift und Datum verzichten, um den verfügbaren Raum besser zu nutzen.
Da die meisten Bewerbungen heute digital verschickt werden, musst du deine Unterschrift meist einscannen. Einfacher geht es mit unserem Lebenslauf-Editor: Dort kannst du deine persönliche Unterschrift direkt online erstellen.