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Die 20 häufigsten Fehler im Lebenslauf

Die ärgerlichsten Fehler im Lebenslauf: eine praktische Übersicht für alle, die das unnötige Ausscheiden ihrer Bewerbung verhindern wollen.

Häufige Fehler

Cvhero.ch hat mit Personalverantwortlichen gesprochen, hunderte Lebensläufe analysiert und nach wiederkehrenden Fehlern gesucht.

Fehler im Lebenslauf: Inhalt

1. Lücken und Lügen

Im Lebenslauf sollte dein bisheriger Werdegang lückenlos dargestellt werden. Allerdings wissen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, dass nahtlose Übergänge nicht in allen Biografien möglich sind. Es ist also kein Fehler im Lebenslauf, wenn du zwischen zwei Stationen – etwa zwischen Studienabschluss und Berufseinstieg – vier Wochen Ferien einlegst. Auszeiten, die länger als drei Monate dauern, können hingegen zum Problem werden.

Wenn du in dieser Zeit weder einer regelmässigen Beschäftigung nachgegangen bist noch Praktika oder Weiterbildungen absolviert hast, werden diese Lücken im Lebenslauf wahrscheinlich zur Sprache kommen. Versuche aber nicht, diese Lücken mit erfundenen Tätigkeiten zu füllen. Es lohnt sich auch nicht, den Lebenslauf in Jahres- statt in Monatsangaben zu gliedern – solche Unstimmigkeiten fallen spätestens im Bewerbungsgespräch auf.

Konzentriere dich lieber auf deine Stärken, indem du eine nachvollziehbare Erklärung für deine Auszeit gibst. Erwähne zum Beispiel, wie du in dieser Zeit deine Kenntnisse und Fähigkeiten erweitert hast.

2. Unvorteilhafte Angabe der Arbeitslosigkeit

Schreibe nicht «arbeitslos», sondern «arbeitssuchend». Das vermittelt einen aktiven und engagierten Eindruck und zeigt, dass du dich weiterhin um eine neue Anstellung bemühst.

3. Fehlende Aussagekraft

Du solltest Tätigkeiten und Erfolge auflisten, die für die angestrebte Arbeitsstelle relevant sind. Ein häufiger Fehler im Lebenslauf besteht darin, bisherige Aufgaben zu allgemein oder unpräzise zu beschreiben. Das erschwert es Personalverantwortlichen, deine Qualifikationen, Fähigkeiten und Erfahrungen richtig einzuschätzen. Beschreibe deshalb in kurzen Stichpunkten, welche Aufgaben du konkret übernommen hast und welche Kompetenzen du dabei erworben und eingesetzt hast.

4. Lebenslauf nicht aktuell

Diesen Fehler im Lebenslauf kannst du vermeiden, indem du regelmässig deine neuesten Erfahrungen, Fähigkeiten und Erfolge ergänzt. Achte darauf, dass deine aktuelle Beschäftigung ersichtlich und korrekt dargestellt ist. Ein veralteter Lebenslauf hinterlässt schnell den Eindruck von Nachlässigkeit.

5. Offensichtliche Übertreibungen

Präsentiere deine Stärken selbstbewusst, aber übertreibe nicht. Erfahrene Personalverantwortliche erkennen Übertreibungen schnell und überprüfen deine Angaben im Bewerbungsgespräch. Zum Beispiel lässt sich das angeblich «fliessende Englisch in Wort und Schrift» leicht auf die Probe stellen.

6. Unpersönlicher Lebenslauf

Einer der häufigsten Bewerbungsfehler besteht darin, dieselbe Bewerbung an mehrere Unternehmen zu versenden. Dein Lebenslauf und dein Motivationsschreiben sollten immer individuell auf die jeweilige Position, die Stellenausschreibung und die Situation abgestimmt sein. Nur so kannst du sicherstellen, dass du die Qualifikationen und Kenntnisse hervorhebst, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind.

7. Unwichtige Informationen

Der Lebenslauf dient als Übersicht über deinen beruflichen Werdegang. Damit er einen echten Mehrwert bietet, solltest du nur die wichtigsten und für die ausgeschriebene Arbeitsstelle relevanten Angaben machen. So wird das Wesentliche auf den ersten Blick erkennbar.

Unwichtige oder freiwillige Angaben – etwa zu den Berufen deiner Eltern oder zur Anzahl deiner Geschwister – solltest du weglassen. Du musst auch nicht jedes Praktikum oder jeden Nebenjob erwähnen, wenn sie für deine Bewerbung keinen Mehrwert bieten.

8. Fähigkeiten falsch präsentieren

Ein Fehler, den viele Bewerber*innen im Lebenslauf machen, ist die ungenaue Beschreibung von Fähigkeiten. Wenn du in deinem Lebenslauf nur „IT-Kenntnisse“ angibst, sagt das nichts über deine Qualifikation aus.

Erwähne stattdessen eine spezifische Software und beschreibe, welche Aufgaben du erledigt hast. Hast du Erfahrungen mit der Bildbearbeitung in Photoshop, solltest du dies auch in deiner Bewerbung erwähnen – natürlich nur, wenn diese Information für die Stelle auch relevant ist.

Fehler im Lebenslauf: Aufbau

9. Reihenfolge

Viele Bewerbende geben ihren Werdegang chronologisch wieder, beginnend mit der schulischen Ausbildung. Sinnvoller ist es jedoch, mit der aktuellen Position zu starten und den Werdegang rückwärts aufzulisten. So sehen Personalverantwortliche die relevantesten – also neusten – Angaben zuerst. Diese sogenannte antichronologische Darstellung hat sich zunehmend als Standard etabliert.

10. Umfang

Der Lebenslauf sollte nicht länger als zwei Seiten sein. Im Idealfall kannst du deine bisherigen Berufserfahrungen auf einer Seite übersichtlich darstellen. Zu den häufigsten Fehlern zählt es, wenn Bewerbende sämtliche bisherigen Tätigkeiten aufführen – auch solche, die längst nicht mehr relevant sind.

Beschränke dich auf die Positionen, die für die gewünschte Stelle am wichtigsten und aktuellsten sind. Tätigkeiten, die sehr lange zurückliegen und keinen Mehrwert für deine Bewerbung bieten, kannst du weglassen.

11. Die letzte Seite ist fast leer

Wenn dein Lebenslauf zu lang ist, um auf eine Seite zu passen, aber zu kurz, um eine zweite sinnvoll zu füllen, überprüfe nochmals, welche Informationen wirklich relevant sind. Eine zweite Seite mit nur wenigen Stichpunkten wirkt meist unprofessionell. Eine fast leere Seite kann zudem den Eindruck erwecken, dass du kein gutes Gespür für Struktur und Prioritäten hast.

Fehler im Lebenslauf: Formalia

12. Rechtschreibfehler im Lebenslauf

Überprüfe deine Bewerbung immer sorgfältig auf Rechtschreibfehler und Formatierungsprobleme, bevor du sie verschickst. Beim Erstellen des Lebenslaufs übersieht man Tippfehler schnell – sie gelten jedoch als absolutes Tabu, wenn du einen professionellen Eindruck hinterlassen möchtest. Schliesslich willst du zeigen, dass du sorgfältig arbeitest und zuverlässig bist.

13. Fehler nach dem Versand entdeckt – was nun?

Wenn es sich nur um einen kleinen Fehler – zum Beispiel ein fehlendes Komma – handelt, ist es besser, nichts zu unternehmen. Sollten sich jedoch grössere Fehler eingeschlichen haben, kannst du eine korrigierte Version deines Lebenslaufs nachreichen und dies in einer kurzen Nachricht oder einem Begleitschreiben erklären.

Wenn du deinen Lebenslauf online an ein grösseres Unternehmen sendest, kann es sein, dass die vorherige Version im Bewerbungsportal automatisch ersetzt oder gelöscht wird.

14. Fehlende persönliche Daten

Zwar bist du rechtlich nicht verpflichtet, ein Bewerbungsfoto oder dein Geburtsdatum anzugeben – viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erwarten diese Angaben jedoch weiterhin. In den meisten Fällen ist es daher eher nachteilig, wenn du auf solche Informationen verzichtest.

15. Unkonkrete Zeitangaben

Viele Bewerbende geben Zeiträume nur in Jahren an (z. B. 2011–2012), um Lücken im Lebenslauf zu kaschieren. Personalverantwortliche wissen das – und deshalb solltest du, auch wenn du nichts zu verbergen hast, immer auch die Monate angeben (z. B. 01/2011–11/2012). Das wirkt transparent und glaubwürdig.

16. Unterschrift vergessen

Ein Lebenslauf wird normalerweise unterschrieben, um die Richtigkeit der Angaben zu bestätigen. Wer das vergisst, begeht einen Formfehler. Viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sehen darüber hinweg – in manchen Fällen kann das jedoch dazu führen, dass deine Bewerbung aussortiert wird. Einige Personalverantwortliche könnten zudem annehmen, dass du dich nicht vollständig zu deinen Angaben bekennen möchtest.

17. Falsche Formatierung

Ein uneinheitliches oder unübersichtliches Layout vermittelt den Eindruck von mangelnder Sorgfalt und fehlender Routine im Umgang mit digitalen Dokumenten. Dadurch kann ein negativer Eindruck entstehen, noch bevor der Inhalt überhaupt gelesen wird. Zu den häufigsten Formatierungsfehlern gehören vor allem:

  • unterschiedliche Schriftgrössen
  • zu kleine Schrift
  • verschiedene Schriftarten
  • uneinheitliche Aufzählungszeichen
  • überflüssige Leerzeichen

18. Unpassender Dateiname

Wenn du deine Bewerbung per E-Mail oder über ein Bewerbungsportal versendest, solltest du besonders auf den Dateinamen achten. Er sollte sowohl deinen Vor- und Nachnamen als auch eine kurze Beschreibung des Inhalts enthalten:

Gut: Lebenslauf_Max_Muster.pdf

Schlecht: lebenslauf2012_KOPIE(1).pdf

19. Kontaktdaten vergessen

Fehlen deine Kontaktdaten, gilt das nicht nur als Nachlässigkeit – es kann auch dazu führen, dass du gar nicht erreicht wirst. Einladungen zu Vorstellungsgesprächen erfolgen meist telefonisch. Auch bei Rückfragen greifen Personalverantwortliche häufig zum Telefon.

Zur vollständigen Kontaktangabe gehört selbstverständlich auch deine E-Mail-Adresse. Wer online nicht erreichbar ist, wirkt veraltet. Achte zudem darauf, eine seriöse Adresse zu verwenden – am besten eine Kombination aus deinem Vor- und Nachnamen.

Fehler im Lebenslauf: Bewerbungsfoto

20. Private Bilder als Bewerbungsfoto

Lege deinem Bewerbungsdossier kein privates Bild als Bewerbungsfoto bei – das hinterlässt einen unprofessionellen Eindruck.

Gleiches gilt für Ganzkörperaufnahmen, Selfies oder Passbilder (insbesondere biometrische). Besonders Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowie Bewerbende mit Berufserfahrung sollten in ein professionelles Bewerbungsfoto investieren. Üblich sind Porträtaufnahmen im Halb- oder Dreiviertelprofil.

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